Immer mehr Tiere leiden an allergischen Erkrankungen und Unverträglichkeiten!
Es fällt schon auf, dass es immer mehr auftritt, besonders im Frühling, aber auch im Herbst kommen jedes Jahr mehr Allergiker zu uns in die Praxis. Aber was ist überhaupt eine Allergie und wieso sehen wir immer mehr davon?
Zuersteinmal muss man unterscheiden zwischen einer echten Allergie und einer Unverträglichkeit.
Bei einer echten Allergie wird das betroffene Allergen (das können Futterbestandteile, aber auch äußere Einflüsse wie Pollen und Hausstaubmilben sein) vom Körper mit Antikörpern angegriffen und dadurch werden Stoffe wie Histamin ausgeschüttet, die Symptome wie Rötung, Schwellung, Juckreiz oder Durchfall und Erbrechen auslösen können.
Die Unverträglichkeit hingegen hat nichts mit einem falschen Immunsystem zu tun, sondern hier ist der Körper einfach nicht in der Lage, Futterbestandteile ordentlich zu verdauen oder aufzuspalten, weil ihm die Enzyme fehlen, oder Zusatzstoffe nicht vertragen werden.
Allergien können sowohl das Futter betreffen (Futtermittelallergie), als auch äußere Einflüsse wie Pollen, Hausstaubmilben und Flöhe (Atopie). Die Symptome sind unterschiedlich und reichen von immer wiederkehrenden Ohrenentzündungen, Augenentzündungen, Schwellungen im Gesicht, ständiges Belecken der Pfoten und Juckreiz über Erbrechen und Durchfall.
Im Frühling sehen wir dann oft die akuten Pollenallergiker und im Herbst, wenn mehr Zeit im Haus verbracht wird die Hausstauballergiker. Zusätzlich erschwerend im Herbst sind die Hautpilze, die sich leider oft auf die geschädigte Haut von Allergikern draufsetzen und zusätzlichen Schaden anrichten! Sobald die Pilze im Wald schön wachsen, dann wachsen sie auch auf der Haut unserer Patienten 🙁
Wenn solche Symptome festgestellt werden, sollte schnell mit Diagnostik und Therapie begonnen werden, um eine schnelle Besserung zu erzielen und damit nicht zusätzliche Schäden entstehen. Dabei kommt es auf Alter und Vorgeschichte an. Bei Junghunden unter einem Jahr, ist es oft die Futtermittelallergie oder Unverträglichkeit. Wenn die ersten Symptome erst nach einem Jahr auftreten, ist es öfter die Atopie, wobei es natürlich immer Ausnahmen geben kann….
Mit drei Jahren ist die Quote dann recht ausgeglichen. Um herauszufinden, was denn jetzt die Symptome verursacht sollten auch Parasiten strikt ausgeschlossen werden, eine Ausschlussdiät konsequent gefüttert werden und ein Allergietest aus dem Blut gemacht werden. Danach kann dann individuell entschieden werden, wie die Krankheiten gemanagt werden kann. Eine Heilung können wir einzig mit einer Desensibilisierung erreichen, wobei das über die Blutuntersuchung identifizierte Allergen in immer höherer Dosis über ein Jahr hinweg unter die Haut gespritzt wird. Erfolgsraten sind dabei um die 60% !! Andere Möglichkeiten sind natürlich der Futterwechsel, Waschungen mit Spezialschampoos, Allergietabletten und einiges mehr. Es sollte beachtet werden, nicht einfach irgendein anderes Futter zu füttern, sondern mit dem Tierarzt zusammen eine spezielle Diät zu geben, die extra ausgesucht wird, um eine Ausschlussdiagnostik zu ermöglichen!
Trotzdem ist die Diagnose oft schwierig und langwierig, aber wenn man die richtige Therapie gefunden hat, erspart man auf Dauer den Tieren viel Leid. Bei Allergien heißt es tatsächlich dran bleiben!! Sie sind nicht durch eine einfache Spritze heilbar, sondern müssen mit viel Vorsicht behandelt werden.