Ein gesunder Hund schnarcht nicht – Alles zur Brachycephalen oder Mops OP

Ein gesunder Hund schnarcht nicht

Ein relativ zu kleiner Schädel mit kurzer Nase

 

Die bekannten Hunderassen Möpse, Retromöpse, Französische Bulldoggen und Pekinesen, aber auch andere kleine Hunderassen mit relativ zu großen Köpfen wie Yorkshire oder Malteser und auch größere Rassen wie Mastiff, Basset, Englische Bulldoggen und Pittbull, leiden an züchterisch extrem verkürztem Gesichtsschädel mit kurzer Nase.

 

Die Nasenmuscheln und Halsorgane dieser Rassen sind trotzdem groß geblieben und nicht an die kleinen Schädel angepasst. Das führt dazu, dass alles sehr eng im Kopf untergebracht ist.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch andere Rassen davon betroffen sein können.

Auch Katzenrassen mit abgeplatteter Nase wie Perser‐, Exotish-Shorthair oder British Kurzhaar sind betroffen.

 

Ein weiteres Problem der Schädelverkürzung sind Augenprobleme. Die Augen sind weiter vorgewölbt, ungeschützt und entzünden sich leicht. Oft entwickelt sich in Folge ein Hornhaut-schaden. Viele Patienten müssen lebenslang Augenbehandlungen oder Operationen um Gesichtshaut und Lidränder zu verkleinern in Anspruch nehmen.

Unbehandelt führen solche Probleme bei älteren Tieren zu Erblindung.

 

 

Was sind erste vorbeugenden Maßnahmen? Die Nase ist immer die erste Maßnahme.

 

Untrügliches Anzeichen für eine Notwendigkeit sind Schnarchgeräusche, egal ob beim Schlafen oder beim Spaziergang.

Bei einer Erstuntersuchung werden bereits zu enge Atemwege angesprochen, die vielleicht von Ihnen noch nicht bemerkt wurden. Ihr Tierarzt hört bereits mit seinem Stethoskop ein Verengungs-geräusch.

 

Sehr oft muss operativ durch den Tierarzt eingegriffen werden, um anfänglich schon beim ganz jungen Hund die Nasenöffnungen zu vergrößern, manchmal wird das schon vor dem 6. Lebensmonat geplant. Das ist leider eine notwendige Operation und keine kosmetische Operation, obwohl der Eingriff zur Plastischen Chirurgie zählt. 

 

Wenn das Tier durch die Nase wieder besser Luft ziehen kann, kann man hoffen, dass weitere  Eingriffe erst später nötig sind. Und wir nicht nachweislich die Lebensqualität deutlich verbessern, sondern auch sekundäre Folgeschäden minimieren.

 

Manche sollten schon vor Erreichen ihres ersten Lebensjahres weitere korrigierenden Eingriffe im Hals erhalten: Durch die zu große Zunge kann man im Wachzustand nicht weit in den Hals einsehen und man bekommt nur per Endoskopie im Rahmen einer sedierung einen vollen überblick darüber. Wie genau im Hals die Platzverhältnisse der nachgeschalteten Atemwege sind. Beurteilt werden dabei Kehlkopfgröße, Stimmtaschen und Luftröhrengröße, sowie Mandeln und Gaumensegel

 

 

 

Wann ist eine Gaumensegel- Operation nötig, und wie oft?

 

Das Gaumensegel ist im Rachendach gelegen und sehr oft zu lang und groß. Wenn es dort zu viel Platz einnimmt, wackelt es wie ein Ventildeckel hin und her, und verschließt beim Einatmen den Eingang der Luftröhre. Beim Ausatmen macht das Tier dann ein Schnarchgeräusch.

Durch eine Kürzung des Gaumensegels ist der Eingang der Luftröhre wieder freier.

Da wir es mit Bindegewebe und Schleimhaut zu tun haben, leiert das Gaumensegel auch mit den Jahren wieder aus, und muss eventuell erneut gekürzt werden. Ob und wann weitere Eingriffe nötig sind kann nur individuell beurteilt werden und ist abhängig von den Platzverhältnissen im Rachen.

 

 

Hat das Zeit? Was passiert wenn man zu lange mit einer OP wartet?

 

Wichtig ist, zu verstehen, dass sofort eingegriffen werden sollte, sowie das Tier in einem operationsfähigen Alter ist und Anzeichen einer Atembeeinträchtigung zeigt.

Die betroffenen Schleimhäute der zu engen Stellen reagieren auf die mechanische Beanspruchung mit Entzündung. Durch diese chronische Entzündung wird die Schleimhautschicht dicker, und wird immer weiter in die luftführenden Wege gezogen und behindert damit die Atmung.

Ein Teufelskreis beginnt, da durch die Verdickungen wieder weniger Platz zum Atmen ist. Außerdem fallen die Mandeln aus den Taschen und beanspruchen zusätzlich noch den wenigen Platz im Hals und die Stimmtaschen wölben sich immer weiter in die Luftröhre und der Kehlkopf wird zusehends labiler bis er irgendwann Kollabiert und damit die Atemwege noch weiter einschränkt.

 

Nach einer sehr frühen Operation im jungem Alter kann sich eine beginnende Schleimhautreaktion wieder normalisieren. Aber bei ständiger Belastung über längere Zeiträume bilden sich Verdickungen der Schleimhäute leider nicht mehr zurück. Sie bleiben bestehen, obwohl Gaumensegel und Nasenflügel chirurgisch korrigiert wurden, und das Operationsergebnis ist nicht optimal.  Dennoch profitiert jeder Hund von einer Erweiterung seiner Atemwege. Das Ausmaß dieser Verbesserung wird jedoch davon beeinflusst, wie rechtzeitig das Problem angegangen wird.

 

Wenn Ihr Tier an den anfänglichen Symptomen wie Schnaufen, Röcheln und Schnarchen leidet, und nicht operiert wird,  läuft es Gefahr, in einigen Monaten schlimmere Symptome zu bekommen.

Spätfolgen sind Atemknappheit bei Aufregung und schnelle Erschöpfung. Das kann bis zu Kreislaufkollaps, Überhitzung und Ohnmacht führen.

 Was können Sie tun und was kann der Tierarzt tun?

 

Eine Atemnot ist eine quälende Erkrankung. Was züchterisch als eine Missgestalt der Atemwege verantwortet ist, muss der Tierarzt operativ korrigieren!

Um ihrem Tier zu helfen und das Narkoserisiko zu minimieren, arbeiten wir mit den besten  -überwachten und apparativ modernsten Narkosesystemen mit Sauerstoffzufuhr und Monitoring.

Ihr Tier wird keine Sekunde alleine gelassen und es stehen Notfallmaßnahmen bereit, um bei Komplikationen direkt reagieren zu können. Unsere Opüberwachung begleitet Ihr Tier vom Einschlafen  bis zur Abgabe nach Hause. Auch danach sind wir für Komplikationen abends bis 22 Uhr telefonisch erreichbar.

 

Regelmäßige Check- up‘s, ein frühzeitigen Eingriff und ein optimales Körpergewicht verbessern die Lebensqualität ihres Lieblings erheblich. Sprechen sie uns an !

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